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Informationskreis: Leben und Lehre Bruno Grönings e.V.

Neurose

Verfasser/In: T. F.
Ich möchte von einer Teilheilung eines Mannes erzählen, der von vielen Belastungen geplagt war. Obwohl er uns von seiner Heilung selbst erzählt hat, wissen wir nicht ob er sie aufschreiben wird. Um seine Anonymität zu wahren, nenne ich ihn einfach Herrn Meier.

Wir haben besagten Herrn Meier quasi „geerbt“ als wir eine Gemeinschaft übernahmen und er durch Hausbesuche betreut werden sollte. Damals noch in einer anderen Bruno Gröning-Gruppierung. Man sagte uns, dass Herr Meier schon sehr lange von verschiedenen Freunden betreut wurde, und wir es mit ihm womöglich nicht leicht hätten. Aber wir würden schon sehen. Es stellte sich heraus, dass Herr Meier gar nicht besucht werden wollte! Er ließ überhaupt kaum Menschen zu sich. Er verließ sein Haus auch nur wenn er musste. Dann wurde er in seinem eigenen Auto von einem Freund chauffiert, weil Herr Meier selbst dazu nicht mehr in der Lage war. Er ging nicht auf die Straße oder um den Häuserblock.

Herr Meier wollte nur viele Bruno Gröning Bilder haben. Wenn ich auf seinen Wunsch die Bilder ins Postkastl warf und Nachbarn sahen, dass ich vor Herrn Meiers Haus stand, kamen sie oft näher und äußerten sich dazu. Einer fragte einmal: „Wos woins denn do bei dem? Der is jo deppat!“ Und bei nächster Gelegenheit, rief eine Frau von der anderen Straßenseite: „Do brauchns gorned anleitn, der mocht ned auf.“

Er hat dann aber doch aufgemacht, nach etwa 2 Jahren. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Es war ein bitterkalter Winterabend und ich bat Gott inständig darum, dass Herr Meier doch seine Tür öffnen möchte und gut eingeheizt haben sollte, weil ich so entsetzlich fror. Aber alles war gut. Er öffnete und es war sehr warm im Haus.

Herr Meier selbst, ein sehr sympathischer, feinsinniger Mensch, war ein physisches und psychisches Wrack. Innerlich unglaublich verletzt und voller Ängste. Mein Mann und ich hatten diesen liebenswürdigen Menschen vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen. Das Haus in dem er lebte, war schon von außen trist, aber von innen – einfach furchtbar! Man konnte schon erkennen, dass es vor vielleicht 30 – 40 Jahren einmal gediegen eingerichtet gewesen war. Aber, obwohl nicht unvermögend, war Herr Meier augenscheinlich schon länger nicht mehr in der Lage etwas richten zu lassen oder zu erneuern. Alles war so voll geräumt und durcheinander. Aber er hatte für uns Sitzgelegenheiten vorbereitet und auf dem Tisch war ein kleines Stück frei gemacht, und da stand ein Bruno Gröning-Bild.

Laut seinen Aussagen wurde er seit Jahrzehnten von verschiedenen Psychiatern behandelt und immer wieder, oft mehrmals im Jahr, auch in die Psychiatrische Klinik eingeliefert. Er litt unter Angstneurosen. Neben der schon erwähnten, nicht aus dem geschützten Bereich seines Hauses oder Autos ins Freie gehen zu können, auch noch unter der Wahnvorstellung von verschiedenen verseuchten Plätzen im Haus. Um die Seuche von sich fernzuhalten wusch er sich ständig.

Er war voller Hass auf seine Mutter und die Psychiater, die ihn so gequält hatten. Besonders auf einen, der zwar mittlerweile verstorben war, in Herrn Meiers Vorstellung aber immer noch hinter ihm her war, um ihm zu schaden. Das Gesicht dieses Psychiaters sah er oft in verschiedenen Gegenständen oder an verschiedenen Plätzen im Haus. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie er uns von dessen herabwürdigenden Behandlungsmethoden und Schocktherapien erzählt hat.

Manchmal musste man sich aber auch das Lachen verkneifen. So erzählte Herr Meier immer wieder über eine bestimmte Situation bei diesem Psychiater: „Er hat mich angeschrien: ´Lösen sie sich doch endlich von ihrer Mutter!` Dabei hatte der doch das gleiche Problem. Ich habe ja gehört wenn er telefoniert hat: ´Ja Mama, wie du willst Mama!`“ Darüber konnte er sich nicht genug empören.

Er gestaltete sein Leben auch ganz verkehrt. Er schlief tagsüber und lebte nachts. Natürlich bekam er viele Medikamente. Herr Meier konnte sich auch nur maximal eine Stunde halbwegs auf das, was wir sagten, konzentrieren. Manchmal schlief er auch ein. Gemerkt hat er sich fast gar nichts. Er wusste auch nichts von Jesus oder zumindest nicht mehr.

Wir besuchten ihn dennoch oft und beteten für ihn. Nach jeder Stunde, erzählte uns Herr Meier, dass er jetzt schon wieder etwas länger tagsüber wach war. Auch schon eine Mahlzeit zu sich nahm. Er bemühte sich sichtlich diesen verkehrten Rhythmus zu verändern.

Es war dann, so glauben wir uns zu erinnern, schon nach etwa 3 oder 4 Monaten soweit, dass Herr Meier sich ganz umgestellt hat. Es war wie ein Wunder! Jedenfalls bezog er nach etwa einem Jahr ein neues Haus. Das Alte wurde verkauft. Wie das im Einzelnen möglich war, wissen wir bis heute nicht. Er bewohnt dieses Haus jetzt mit seinem Freund, einem Hund und einer Katze. Sein neues Heim ist sehr gemütlich, mit Garten und kleinem Schwimmbecken.

Und Herr Meier, der so kontaktscheu war, genoss das Wasser und erzählte uns von den lieben Nachbarn und, dass er Gott von Herzen danke für das Wunder, dieses schöne Heim gefunden zu haben. Es liegt im gleichen Ort und es war das Erste das man ihm anbot.

Nach etwa 2 Monaten freute er sich so, weil Handwerker, Installateure, Elektriker usw. im seinem Haus waren, dies aber kein Problem mehr für ihn darstellte. Obwohl er sich noch immer nicht viel von dem was man ihm nahe brachte merken konnte, wurde es besser als früher. Er schlief auch nicht mehr ein. Gott wurde zu etwas sehr Wichtigem in seinem Leben. Einmal sagte er, er sehne sich nach Ihm und dem Licht. Dann verschwand auch der Hass in ihm gegenüber seiner Mutter und den Psychiatern, mit all die schlimmen Begleiterscheinungen. Die Verfolgung durch diesen bestimmten Psychiater, mit Bildprojektionen seines Gesichtes, war auch kein Thema mehr.

Dann verging auch der Zwang des ständigen sich Waschen müssen. Vor einiger Zeit warnte mich Herr Meier noch, ich solle beim Reden mit der Hand nicht an eine bestimmte Stelle kommen, da dort eine Verseuchung wäre. Seitdem keine Rede mehr davon! Ihm selbst ist es erst unlängst aufgefallen. „Es ist weg! Ich habe das nicht mehr! Ich habe es nicht einmal bemerkt! Das ist so wunderbar“, sagte er, „das können sie sich gar nicht vorstellen!“

Niemand, wirklich niemand sollte jemals sagen: „Bei dem ist das doch sinnlos, der kriegt doch nichts mehr mit, das bringt doch alles nichts“ oder „Der is jo deppat!“ Man braucht nicht den Kopf, den Verstand um Heilung zu erlangen, aber das Gefühl!

Die Informationen auf dieser Website sind u.a. dazu gedacht, mögliche Wege zu einer ganzheitlichen Medizin aufzuzeigen! Keinesfalls soll die persönliche Konsultation oder gar Therapie durch einen geeigneten Arzt ersetzt noch eine ärztliche Anamnese, Diagnose & Therapie oder Medikation vermieden, verschoben oder abgebrochen werden.